SPIELER DER INNSIDERS VIZEEUROPAMEISTER MIT U20 NATIONALTEAM!
Bei der U20 Europameisterschaft im polnischen Wroclav erreichten 8 Spieler der Innsiders den Vizeeuropameistertitel mit dem Österreichischen Nationalteam!
Das Team war ohne Trainer und mit kleinem Kader angereist und hat mit diesem Erfolg sämtliche Erwartungen in und außerhalb Österreichs übertroffen.
Die Organisation der Vorbereitung, Anreise und auch vor Ort hat Reinhold Obermayr Obmann der OLD SOX übernommen. Hier sein Bericht, wie er die EM erlebt hat, beginnend mit dem dramatischen Halbfinale gegen Großbritannien:
Tag 4 - Freitag
Fi-na-le o-o, Fi-na-le o-o-o-o !!!!
Jetzt aber schön der Reihe nach. Entschuldigt bitte Tippfehler, ich zittere immer noch so, dass ich die Tasten nicht richtig treffe.
Heute sind wir wieder früh aus den Betten, das Vierterlfinale gegen Tschechien steht für 9.00 h im Stadion auf dem Spielplan. Stadion? - sollte das etwa schon ein Omen sein?
Unsere Jungs machen sich gegenseitig Mut. Das Ziel ist mit dem Viertelfinale schon erreicht, wir können nichts mehr verlieren. Aber zwischen den Worten ist genau spürbar, die Jungs wollen insgeheim mehr!
Und so fangen sie eher zaghaft an, tasten sich bis zum 3:3 mit den Tschechen ab. Da kommt plötzlich wieder die Lockerheit vom Vortag, und mit zwei mal 3 Punkte in Serie gehen sie mit 9:5 in die Halbzeit. Spätestens jetzt ist den Jungs klar, heut ist alles drin. Mit einer weiteren vier-Punkte-Serie hängen sie die Tschechen 13:5 ab und spielen ein sicheres 17:8 nach Hause. Alle ohne Ausnahme spielen Frisbee vom Feinsten. Dominik wächst mit Assists und Scores über sich hinaus wie er es selbst vermutlich nicht für möglich hielt. Auch unsere ohnehin bekannt starken Spieler zeigen sich von der besten Seite und spielen dass es nur so eine Freude macht.
Als Belohnung gab es 5 Stunden Pause bis zum GB Spiel, die mit einem lunch im Hotel Olympia genutzt wurde.
Um 15:30 geht es zum Aufwärmen auf Feld C2 mit feinstem englischen Rasen (Kommentar unserer Spieler: Babypopo-Rasen). 24 GB Spieler und 4 Coaches wärmen auf der eine Seite auf, 15 AUT Spieler mit Mira und mir auf der anderen - irgenwo kommt einem die Geschichte von David und Goliath in den Sinn.
Sebastian gewinnt den Flip und nimmt Defense, GB sucht sich die Seite mit Rückenwind. Trotz eines Turnovers mach sie schließlich den ersten Punkt. Unsere Jungs lassen sich davon nicht beeindrucken und ziehen Punkt für Punkt bis zum 4:4 mit. Sebastian schenkt GB ein langes Teil nach dem anderen ein und Gaisl holt sie alle runter, egal wieviele Briten ihm um die Beine tanzen. Das kostet GB den Nerv und mit einem fulminaten Zwischenspurt, das GB nicht einmal mit Timeouts brechen kann, machen unsere Jungs 5 Punkte in Serie und gehen mit 9:4 in die Halbzeit.
Jetzt nur nicht übermütig werden, Trnava steckt mir noch in den Knochen wo GB 6 Punkte aufholte bis unsere Jungs dann den erlösenden Punkt machten, und so versuche ich die Jungs am Boden zu halten.
Das GB Trainersquad zieht alle Register was eine 3-Punkte Strohfeuer zum 9:7 beschert. Unsere Jungs lassen sich von dem Geschrei der Briten nicht beeindrucken, das hat Sebastian schon zu Beginn als Devise ausgegeben. Mittlerweile stehen auch schon Hundertschaften von Zusehern hinter unserem Team, die Deutschen sowieso, die Belgier und Italiener ebenfalls. Mit diesem Support der Zuseher geben die Jungs neuerlich Vollgas und ziehen mit 13:7 davon. Die Briten bäumen sich nochmals auf, und kommen auf 13:10 heran. Jetzt beginnen die Nerven (zumindest meine) zu flattern, so ein drei-Punkte Vorsprung ist im Frisbee kein wirklicher Ruhepolster, schon gar nicht gegen GB. Wolfi verletzt sich bei einem Dive die Hand - nein, nicht jetzt auch das noch!!! Der Vorsprung schrumpft auf 14:12, jetzt wird es endgültig eine Nervenschlacht. Ganz cool spielen unsere Jungs weiter, bin es nur ich der keine Nerven hat? Nein, auch die Briten, denn sie können 2 weitere Punkte nicht verhindern und beim 16:12 können sie nur mehr einen Matchpunkt abwehren bis Tommy nach einem Assist von Sebi schließlich den grandiosen Endstand von 17:13 herstellt. GB ist zerstört! Aus Rücksicht vor den emotionsgebeutelten Briten verhalten auch unsere Jungs kurz den Jubel. Es war fast nicht zum ansehen.
Mittlerweile ist Party im Dorm. Der Ghettoblaster "Gerry" spielt in einer Lautstärke dass der Bildschirm wackelt. Kapfä bekommt gerade einen "Iro" geschnitten, er war etwas zu unvorsichtig bei seinem Versprechen im Falle des Finaleintritts.
Jubel, Jubel, Jubel, es herrscht eine unglaubliche Stimmung! Diese wird nochmals steigen wenn das Scoreboard aktualisiert wird, Gaisl hat bereits bei weitem die meisten Goals und Sebastian dürfte sich im Gesamtranking weiter verbessert haben.
Soweit der Bericht des geilsten Frisbeeevents das ich je erlebt habe.
Reinhold
Finaltag EYUC 2011 Wroclaw
Hallo Frisbee Österreich - danke für euren Sideline Support aus der Ferne mit den vielen Anfeuerungen per mail und SMS!
Das Wetter hat kurz vor dem Finale völlig umgedreht, ein Gewitter beim Aufwärmen duschte unsere Jungs voll ab und das Finale gegen Deutschland konnte erst mit 50 min. Verspätung beginnen.
Zum Aufwärmen mussten einige unserer Spieler schon im Schongang starten, die Anstrengung der letzten Tage saß deutlich sichtbar in den Knochen oder besser gesagt in den Muskeln. Wolfis Hand wurde zusammengetaped - er konnte praktisch nur mehr mit links spielen.
Unsere Jungs gingen voll locker auf die Linie, die Deutschen - nach unseren bisherigen Leistungen sichtlich beeindruckt - voll konzentriert und auf alles gefasst.
Deutschland brachte die erste Offense durch, unsere Jungs konterten mit dem 1:1 Ja, es ist möglich, sie geben alles und halten mit. Nachdem uns die Deutschen drei Punkte davonziehen werden die Punkte danach "getradet" und wir kommen wieder auf 5:7 heran. Zähne zusammenbeißen und Vollgas geben ist die Devise. Trotzdem können unsere Jungs bis zum Pausenstand von 5:9 nicht mehr viel dagegenhalten, sie sind am Zahnfleisch! Zu viel Kraft hat das Match gegen die Briten gekostet. Jetzt heißt es respektabel über die Runden kommen.
Etwas gestärkt von der Pause werden die Punkte bis zum 8:13 wieder abgetauscht. Die Kräfte sind neuerlich am Ende, so kassieren wir trotz bester Gegenwehr drei Punkte zum 8:16. Aber ganz so billig geben sich die Jungs nicht geschlagen. Jetzt werden noch die allerletzten Reserven ausgepackt und Tom schickt dem Gaisl einen Traumpass in die Zone den dieser nach bewährter Manier herunterholt. Das gibt wieder Auftrieb und nach einem Assist von Luca holt der Wolfi mit seiner bandagierten Hand einen weiteren Punkt zum 10:16. Jetzt ist endgültig die letzte Kraftreserve verbraucht und Deutschland stellt mit 10:17 den Endstand des EYUC Finale 2011 her.
Unglaublich dass unsere Jungs nach so einer kräfteraubenden Woche gegen Deutschland das zweitbeste Ergebnis (aller Spiele gegen D) bei diesem Turnier wiederholen können.
Komplimente auch vom Deutschen Trainer, der unseren Jungs seinen vollen Respekt erklärt. Die Zuschauertribühne ist ebenfalls begeistert, Sprechchöre und Ovations für unsere Jungs bezeugen es.
Gratulation unserer Mannschaft zum Vizeeuropameister!
Somit beschließen wir diese erfreuliche EYUC 2011 und gehen anständigfeiern.
Im Namen des Teams möchte ich allen danken die direkt oder indirekt mitgeholfen haben diese Teilnahme an der EYUC 2011 zu ermöglichen.
Reinhold
Montag, Dienstag und Mittwoch
Tag 1 - Dienstag
Wir sind gestern gut in Wroclaw, Polen angekommen.
Wir das sind Daniel, Dominik, Enes, Luca, Simon, Thomas, Vinzenz und Wolfgang
von den INNsiders, Florian, Jan, Luca, Michael und Wenzel von den Catchup,
Clemens von den Big EZ, Sebastian von den Flugsauriern und die Teambetreuer
Mira und Reinhold. Heute hatten wir bei sehr wechselhaftem,
aber größtenteils schönem Wetter, die ersten beiden Spiele.
Um 11.00 starteten wir die EYUC 2011 mit dem Spiel gegen den Gastgeber Polen.
Gleich von Beginn an dominierten unsre hochmotivierten Jungs unter Führung von
Teamcaptain Sebastian Petersdorfer ganz eindeutig die Offense wie auch die Defense.
Noch ehe die Polen wach wurden stand es 12:0.
Ob der Überlegenheit etwas unkonzentriert, gelang es den polnischen Spieler schließlich
doch noch 4 Punkte zu machen.
Die Österreicher gewannen schließlich nach 80 Minuten klar 17:4.
Nach der Mittagspause stand um 15.00 das Spiel gegen Israel auf dem Plan.
Die hatten schon im Eröffnungsspiel gegen Polen ebenfalls 17:4 gewonnen und sich
einen Sieg gegen Österreich vorgenommen. Unser Team startete sehr konzentriert und
konnte der Zone der Israelis gut entgegenhalten. So gelang der Vorsprung mit 2 Punkten, der von den israelischen Spielern allerdings, auch durch einige beeindruckende Defensives, immer wieder aufgeholt und wieder verloren wurde. Obwohl bei einigen unserer Spieler die Nerven zu flattern begannen, gelang ihnen immer wieder die Führung und schlussendlich gewannen sie verdient 13:11.
Jetzt haben wir (mies) gegessen und als nächstes steht ein Filmeabend am Programm, aber nicht zu lange - denn morgen Früh treffen wir auf unseren Erzfeind/freund Deutschland!! Der Sieg ist das erklärte Ziel des größten Teils der Mannschaft, da heißts Daumen halten!
Tag 2 - Mittwoch
Wider Erwarten bescherte uns auch heute der Wettergott größtenteils Sonnenschein und gut gelaunt startete Österreich den Spieltag gegen Lieblingsgegner Deutschland!
Jeder einzelne war topmotiviert und wollte sich gegen diesen "übermächtigen" Gegner keine Blöße geben. Anfangs funktionierte dies auch sehr gut, Österreich ging 2 mal in Führung, dann wachte Deutschland allerdings auf und holte sich den 9:4 Vorsprung, mit dem es in die Halbzeit ging. In dieser motivierten sich dann unsre Jungs gegenseitig und starteten stark in die 2. Halbzeit, indem sie mit nächsten 3 Punkte zum 9:7 aufholten. Die deutschen Spieler gaben noch einmal ordentlich Gas und gewannen das Spiel mit 17:10.
Den "Historikern" unserer Mannschaft zufolge, ist dies das beste Ergebnisse das jemals ein österreichisches Juniorenteam gegen ein deutsches erzielen konnte, und auch bei dieser EM ist es das bisher beste Ergebnis gegen Deutschland.
Das zweite Spiel des Tages gegen Frankreich startete nicht so glorreich. Die Österreicher waren gleich mal 2 Punkte im Rückstand, später war der traurige Spielstand sogar 7:3 für die Franzosen! Sebastian packte sein Motivationspaket aus und damit waren wir wieder im Rennen. Mit 9:7 ging es in die Halbzeit, in der sich unsere Spieler weiter aufbauten und nach der einen oder anderen Banane neue Kräfte erlangten! So gelang der Ausgleich und in einem äußerst harten und spannenden Kampf gelang es unseren Jungs schlussendlich das Spiel mit 16:14 zu gewinnen!
Morgen heißts früh aufstehen, denn schon um 9.00 erwartet uns Team Europe - ein inoffizielles Team großteils mit Spielern aus Osteuropa - das allerdings nicht alzu schwer zu schlagen sein sollte. Nach langer Pause spielen wir dann um 17.00 gegen die Schweden, eine weitere Hürde auf dem Weg zu den Platzierungsspielen.
Die Stimmung ist super, das Team hat sich gut zusammen gefunden und harmoniert ausgezeichnet
-R. & M.
Tag 3 - Donnerstag
Der Wetterbericht ist gut, die Jungs sind früh zu Bett und somit - trotz 9.00 h Spielbeginn - einigermaßen ausgeschlafen.
Das erstes Spiel gegen Europe (eine Osteuropa-Auswahl mit deutscher Verstärkung) eignet sich gut zum Aufwärmen, hatten sie doch bisher alles verloren und gelten somit nicht unbedingt als Angstgegner. Captain Sebastian nutzt die Gelegenheit bei starkem Wind verscheidene Strategien zu probieren, für die nächsten Gegner wird eine saubere Taktik von Nöten sein.
Die Jungs Spielen voller Konzentration - vermeintlich leichte Spiele wurden bereits zu oft unterschätzt und gingen ins Auge. So wird gleich einmal ein sauberer 4 Punkte Vorsprung herausgespielt und bis zur Pause auf 9:3 ausgebaut. Nach der Halbzeit wird noch ein Punkt als "Gastgeschenk" abgegeben und mit 8 Punkten in Serie wir das Spiel mit 17:4 dingfest gemacht.
Nach 6 Stunden Pause geht es um 17.00 h gegen die Schweden, die schwer einzuschätzen sind. Also wird anständig aufgewärmt und mit voller Konzentration begonnen. Das macht sich mit einem 3-Punkte Vorsprung auch gleich bezahlt. Das Kräfteverhältnis ist relativ ausgeglichen und so matchten (sprich "mätschten") sich die beiden Teams mit 8:5 über das Halftime Zeitlimit das mit Cap 1 schließlich den 9:5 Pausenstand einbrachte.
Waren es wieder die Bananen oder unser Water-B... Mira, es lässt sich nicht wirklich sagen, aber unsere Jungs trumpften in der zweiten Hälfte voll auf. Sie ließen die Schweden nur mehr alt aussehen und machten Punkt um Punkt wie im Spaziergang. Luca packte ein paar lange Teile aus und Dominik und Kapfä gaben sich wie schon am Vortag gegenseitig die Assists. Wolfi scorte still und heimlich vor sich hin (woher hätte er sonst die vielen Punkte her), Gaisl machte das dank seiner Körpergröße schon viel auffälliger. Sebastian und Tommy verteilen die Scheiben, das ganze Team handelt (sprich "händelt") sicher und lässt in der Defense nichts anbrennen. So wurde neuerlich als "Gastgeschenk" nur mehr ein Punkt abgegeben und das Spiel endete 17:6.
(PS.: Das wirkliche Gastgeschenk ist eine 4-er Packung Mannerschnitten).
Nach starker Intervention der Jungs spielt Mira am Abend beim Coaches-Game mit. Mit 15 Water-Boys's im Rücken setzt sie sich gut in Szene und macht unserem Team alle Ehre.
Wir sind im B-Pool nun hinter Deutschland zweiter und spielen morgen im Viertelfinale gegen den drittplatzierten des A-Pools - Tschechien. Die Tschechen spielten sehr stark, hielten sie doch mit GB und den saustarken Italienern gut mit.
Also morgen früh 9.00 h gehts um den Einzung in das Semifinale, keine leichte Aufgabe aber mit den heutigen Leistungen durchaus zu schaffen.
Im Scoreboard der Spieler (gezählt werden "Assists" und "Goals") sind unsere Jungs recht prominent vertreten:
Mit Sebastian (Platz 4 / 30 Punkte) und Gaisl (9/20) haben wir 2 Spieler in den Top 10 (von 128). Wolfi (11/18), Luca (17/17), Tommy (18/16) und Dominik (19/15) runden das Bild eindrücklich ab. Somit sind insgesamt 6 unserer Spieler in den Top 20!
Wir haben mit 15 Spielern vermutlich den kleinsten Kader aller vertretenen Mannschaften, und mit Mira und mir (Reinhold) auf jeden Fall auch weitaus den kleinsten Betreuerstab.
Österreich ist halt einfach in vielerlei Hinsicht klein, nur das Potential und der Einsatz unserer Spieler, die sind überdurchschnittlich groß!
Wir können stolz auf unser Team sein!
Nachtrag zum Gastgeschenk: Neben den 4-er Packungen Mannerschnitten brachten wir noch eine Flasche 40% igen Stroh-Rum - Etikettenaufschrift "The Spirit of Austria" - mit. Der ist aber der EFDF (neuerdings EUF) No-Alkohol-Policy bei Junioren-Veranstaltungen zum Opfer gefallen.
-Reinhold und Mira
Link zu Rankings und Spieler Scoreboard:
Dienstag, 30. August 2011